Ivolginsk

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Ivolginsk

Buddhistische Lehren

30 km südwestlich von Ulan-Ude. In der Nähe des unscheinbaren Städtchens an der Fernstraße Ulan-Ude – Nauschki – Ulaan Baatar schlug das Herz des Buddhismus in der Sowjetunion. Von hier aus verbreitet sich die Religion heute allmählich wieder in Ostsibirien.

Ivolginsk Datsan

Das größte lamaistische Kloster Sibiriens, am Fuße der Chamar-Daban-Berge, glänzt mit größerer Pracht als die Tempelanlagen in der Mongolei, in der doch der Lamaismus tiefer verwurzelt war. Daraus läßt sich ermessen, wie gründlich die mongolischen Kulturrevolutionäre vorgingen. Das Datsan (Kloster) bei Ivolga wurde dagegen im Zuge von Stalins Beschwichtigungspolitik gegenüber den Minderheiten und als Dank für die Rückendeckung der Lamas im zweiten Weltkrieg nach anfänglichen Zerstörungen von den Sowjets wieder aufgebaut. Seine Bedeutung unterstreichen die fünf Besuche des Dalai Lama in Ivolginsk, zuletzt im Herbst 1994.

Das Innere des 1972 errichteten Haupttempels »erschlägt« den Besucher mit Farbenpracht, Buddhabilder und Tangkas. Er darf an den Gottesdiensten teilnehmen, die allmogendlich gegen 8 oder 9 Uhr beginnen und bis zur Mittagzeit dauern. Fotografieren nur mit Erlaubnis eines Ober-Lamas.

Den Haupttempel umgeben kleinere Schreine, Stupas, ein heiliger Baum, eine Bibliothek und Nebentempel. Zwischen den Unterkünften der 40 Mönche, umrahmt von steinernen Löwen, befindet sich der Sitz des Lama-Abtes. Er ist das Oberhaupt aller russischen Buddhisten.

Die größten Perlen des Datsan liegen aber in schriftlicher Form im Museum: 108 kostbare, reich illustrierte Handschriftenbände des Ganjur (in Tebetisch) und 225 Kommentarbände des Danjur, der heiligen lamaistischen Texte. Zu ihrer Bedeutung siehe auch den Abschnitt über Buddhismus in der Mongolei.
Zutritt zum Kloster täglich 9-18h.

Eine einfache Stolowaja wartet im Holzhäuschen gegenüber vom Eingang. Romantiker rücken natürlich mit gepacktem Picknickkorb an.

Anfang Juli, zur Feier des Maitreya (künftigen Buddhas), findet rund um das Kloster eine farbenprächtige Prozession statt.

Verbindungen

Ivolga liegt nicht an der Bahnlinie. Ab Ulan-Udes Busbahnhof verkehren aber Busse und Taxen. Bus 104 (Richtung Kaljonowa) fährt täglich gegen 7h, 12h und 16h direkt zum Kloster und gegen 8.30h, 13.30h und 17.30h zurück. Bus 130 fährt wochentags im Halbstundentakt, am Sa und So nur gegen 9, 11 und 15h nach Ivolga; von hier ist´s noch ein knapp einstündiger, flacher Fußmarsch.