Gonarezhou

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Gonarezhou Nationalpark

Dürre und die wütenden Elefanten

Seit den 60er Jahren ermöglichten Mutirikwi Dam und andere Stauseen weitläufige Bewässerungsprojekte im Lowveld. Dadurch verringerte sich aber der Lebensraum für Wildtiere rapide. Zudem wurden bei der Bekämpfung der Tsetsefliege großflächig Buschbrände gelegt und über 55.000 mutmaßlich infizierte Säugetiere erschossen, darunter 12.000 Kudus und 15.000 Dücker. Seit den 50er Jahren forderten daher besorgte Verwaltungskräfte und Bewohner des Lowvelds schnellstens ein Refugium für den übrigen Wildbestand und Schutzmaßnahmen gegen Wilderei. 1968 wurde ein 4964 qkm dicker Happen in der Trockenbuschsavanne zum Reservat erklärt. 1975 folgte seine Ernennung zum Nationalpark.

Auch wenn Löwen, Leoparden, Büffel, Nyala, Rappenantilopen, Kudus, Giraffen und Affen auftreten, hieß das Schutzgebiet von Anfang an Gonarezhou, in Shona “Versammlungsort vieler Elefanten”. Doch der Mensch meinte es nicht gut mit den Dickhäutern, deren größte afrikanische Exemplare einst in dieser Region zugange waren. Elfenbeinjagd wurde für die Killer der Renamo zur fetten Nebeneinnahme.

Während der Dürre 1985-95 fanden die überlebenden Tiere selten die 150 Liter Wasser, nach denen sie täglich dürstet. Auf private Initiative wurden 750 Elefanten umgesiedelt, teilweise ins private Save-Schutzgebiet, teilweise in den Krügerpark und andere Reservate in Südafrika. Nach jahrelangen Erfahrungen mit Landminen und AK-47 stehen Gonarezhous letzte Dickhäuter im Ruf, unberechenbarer zu sein als ihre Artgenossen andernorts. Während das übrige Wild scheu auf Menschen reagiert, treten Elefanten oft aggressiv auf!

Verheerend wirkten sich Wilderei und Jahrhundertdürre zu Beginn der 90er Jahre aber auch aufs übrige Wild aus. Da kaum noch Geld zur Verfügung steht, verwaist der Park immer mehr. Den Zaun zu Mosambik haben Drahtdiebe entsorgt, nur ein paar Pfosten markieren den Grenzverlauf. Die wenigen Einrichtungen, die den Exodus überstanden, sind in erbärmlichem Zustand. Chipinda Pools ist das einzige Camp mit Sanitärblock, ansonsten ist man in der nördlichen Hälfte auf sich gestellt. Generell ist der Pistenzustand schlecht, so dass 2WD-Autos rein dürfen, aber wenig zu lachen haben. Einige Pisten werden vom Busch zurückerobert.