Nationalpark
Erster Eindruck: Gonarezhou-Nationalpark
Kaum eine Ecke Simbabwes weist weniger Teerstraßen auf als der halbwüste Südosten. Dadurch entging bislang eine Perle des Lowvelds den Touristenscharen. Überdies trug der 16jährige Bürgerkrieg in Mosambik wenig zur Attraktivität eines Nationalparks direkt an seiner Grenze bei. Die Renamo-Banden erachteten Gonarezhou als ihr Hinterzimmer, in dem sie vor Verfolgung sicher waren. Waffenschmuggel und Wilderei erreichten dramatische Ausmaße. Bis zum Friedensschluß in Mosambik 1992 / 93 war Ausländern der Besuch Gonarezhous verboten. Seither steht er jedermann offen und soll eines Tages mit Krüger/Südafrika und Zinave/Mosambik das Rückgrat für Afrikas ersten Superpark bilden.
Die beiden Verwaltungseinheiten verbindet innerhalb des Parks keine Piste. Die Save-Runde-Region im Norden, von Chiredzi aus über eine derbe Wellblechpiste zu erreichen, verfügt über ein Dutzend Zeltplätze, mehrere Stauseen, Pfannen und Wasserfälle. Am schönsten sind die rotgelben Sandsteinzinnen der Chilojo Cliffs. Wie der Palast eines Maharadscha erheben sie sich am Rundefluß, kurz bevor er in den Stausee des Save gleitet. Dank optimalen Mischungsverhältnisses von Piste und Tränke eignet sich kein Parkabschnitt besser zur Tierbeobachtung. Die Aussichtspunkte Chilojo und Chamuchinzu an der Abbruchkante erfordern 4WD.
Der Mweneziteil im Süden ist leichter zugänglich, am besten von Beitbridge und Mbizi/Boli aus, aber landschaftlich nicht gar so kühn. Schnurgerade schneidet die Bahnstrecke Harare-Maputo durch den Park. Weniger Zeltgelegenheiten als im Norden, weniger Pisten ohne 4WD befahrbar. Dafür erleichtern viele Pfannen und Pfützen die Wildbeobachtung. Reizvoll sind die Aussichtsplattformen Manyanda Pan und Rossi Pools, in denen Gruppen auch übernachten dürfen.
Die Majinji Pan knapp außerhalb der Westgrenze des Nationalparks galt einst als Paradies für Wasservögel. Seit fast alle Nebenflüsse von Save und Limpopo in Bewässerungsprojekte eingespannt sind, trocknet sie allmählich aus. Nur noch wenige Vögel halten dem Tümpel die Treue.
Wandern
Gonarezhou gehört zu den Schutzgebieten, die noch zu Fuß zu durchpirschen sind. Zur Vollmondzeit tigern bis zu sechs Personen mit Parkrangern vier Tage lang durch den südlichen Parkteil; nur Mai-Okt. Da Lagerplätzchen nahe einer Wasserstelle ausgesucht werden, kann man das nächtliche Treiben prima beobachten. Khangela Safaris unternimmt monatlich mindestens eine Buschwanderung nur mit Rucksack und Feldstecher; bis zu zehn Tage, jeden Sim-Dollar wert! Siehe Gruppentouren.