Treffpunkt Lissabons für nachmittags und abends
Die alten Cafés in der Baixa
Hier ist sicherlich besser als anderswo die im Schwinden begriffene Seele Lissabons zu entdecken. Zeitgeist hin oder her, die Cafés sind immer noch regelrechte Institutionen. Hier entwarf man die Welt neu und diskutierte über die Weltpolitik. Natürlich im Flüsterton, denn man fürchtete die schreckliche PIDE, die politische Polizei des Dr. Salazar.
A Ginjinha: gleich neben dem Rossio, zwischen dem Teatro Nacional und der Igreja Sao Domingos. Diese Kneipe mit der fantastisch bemalten Eingangstür ist insgesamt kaum größer als eine Vorratskammer. Mangels Platz, gibt es keine Stühle. Das einzige hier ausgeschenkte Getränk ist ein köstlicher Kirschlikör: der ginja eben.
Diobo: Rua dos Sapateiros. Zwischen grünen Küchenkacheln und gelackten Holzschnitzereien schlabbert die Kundschaft seit der Jahrhundertwende insbesondere Milch. Das Rindvieh, normalerweise eher verachtet, kommt hier in lebensgroßen Azulejobildern zu Ehren. Die Sorge, sich hier die Nacht um die Ohren zu schlagen, ist unbegründet: um 20 Uhr wird dicht gemacht.
Leitaria a Camponeza: Rua dos Sapateiros 155. Kleine altehrwürdige Konditorei, deren Fassade und Inneräume mit großartigen Azulejos ausgestattet sind.
Casa Chinesa de Chá: Rua do Ouro 274-278. Seit 1866 röstet diese Konditorei die besten Kaffeebohnen aus Afrika und Brasilien. Man kann den Kaffee im Stehen an Zinktischen genießen oder aber die Bohnen in Kilosäcken nach Hause tragen und die wunderbar alten Registrierkassen klingeln lassen. Seinen Kaffee versüßt man sich auch gerne mit einem Honigkuchen aus Madeira (Bolo de mel da Madeira).