Selbstfahrer
Hinweise für Autofahrer
unterwegs auf griechischen Straßen
Gewiss kann man in Griechenland nicht den hohen Ausbaustandard heimischer Bundesstraßen erwarten; die griechischen Verkehrswege können allgemein aber als gut bezeichnet werden, wenngleich gespickt mit unerwarteten und nicht immer rechtzeitig angekündigten Kurven. Wie auch immer - die unzureichende Beschilderung wird von der freundlichen Art der Einheimischen mehr als wettgemacht: die helfen einem xenos jederzeit gerne weiter, der nach dem Weg fragt oder ein Hotel- bzw. Privatzimmer sucht. Dieses gastfreundliche Verhalten geschieht ohne eigennützige Hintergedanken: dahinter steckt vielmehr die Tradition, das Gewicht von drei Jahrtausenden Geschichte.
Solange man sich auf den großen Überlandstraßen bewegt, ist alles in Ordnung, teilweise sogar in einem ausgezeichneten Zustand. Je weiter man sich aber von den Hauptstrekken entfernt, desto häufiger werden die Straßen zu Pisten. Aber nur dann, wenn man sich auch auf ihnen vorwagt, wird man den wahren Charakter des Landes spüren, beim Durchqueren seiner Dörfer, seiner Landschaften mit seinen Hirten aus einer anderen Zeit.
Insgesamt sind von vierzigtausend Straßenkilometern ein Drittel geteert. Neue Verkehrswege verbinden den Grenzübergang Evzoni, Tessaloniki, Athen, Korinth und Patras. Die besten Straßen sind gebührenpflichtig, aber die Preise liegen recht niedrig und sind keinesfalls mit spanischen, italienischen oder französischen Gebühren zu vergleichen.
Verkehrssicherheit
Griechische Autofahrer erwecken ihrerseits nicht den Anschein, die Straßenverkehrsordnung mit der Muttermilch eingesogen zu haben. Auch die große Gesetzesstrenge, mit der Übertretungen geahndet werden, ändert nichts daran, dass die Zahl der Unfälle jedes Jahr steigt. Dabei werden Fahrzeuge außerordentlich hoch besteuert und ein Stellplatz kostet ein Vermögen. Das Auto gilt aber noch oft als unentbehrlicher Träger gesellschaftlichen Ansehens!
Um dem wilden Parken innerhalb der Städte Einhalt zu gebieten, verfielen die griechischen Behörden auf eine originelle Methode, weit weniger aufwendig als das Abschleppen: nicht das ganze Auto, sondern nur die Kennzeichen werden einkassiert.
Was die Autovermietung betrifft, so verlangen die bekannten internationalen Agenturen recht hohe Preise. In den Städten unweit der Badeorte halten örtliche Autovermieter aber stets attraktive Angebote bereit.
Bei einem Unfall dürfen Reisende immer sichergehen, ein Heidenspektakel zu erwarten und als Ausländer à priori im Unrecht zu sein. Von griechischen Versicherungsgesellschaften ist auch kaum eine angemessene Entschädigung zu erwarten, da die Versicherungssummen wesentlich niedriger ausfallen und die Reparaturkosten nach Tarifen im Lande berechnet werden. Ein Hinweis: in unübersichtlichen Kurven immer hupen, so dass wenigstens die entgegenkommenden, sich stets am nicht vorhandenen Mittelstreifen der Straße orientierenden, Wagen, rechtzeitig an den Rand weichen.
In geschlossenen Ortschaften dürfen Autos 50, Motorräder 40 km/Stunde fahren, auf Landstraßen 80 bzw. 70 und auf Autobahnen (Nationalstraßen) 100 bzw. ebenfalls 70 Stundenkilometer.
Unfallhilfe
Der Automobil- und Touringclub Griechenlands (ELPA) verfügt über einen Verkehrsdienst mit Pannendienstwagen (Ovelpa), die ausländischen Fahrern Hilfe leisten. Es handelt sich um gelbe Wagen mit der Aufschrift Assistance Routière. Zwecks Straßen- bzw. Unfallhilfe wende man sich an die zuständige Zentrale der Ovelpa, Tel. 104 mit der jeweiligen Ortsvorwahl in folgenden Städten: Athen (01), Hania (0821), Heraklion (081), Kavala (051), Komotini (0531), Korinth (0741), Lamia (0231), Patras (061), Thessaloniki (031), Tragana (0233).
Die vorgenannten Büros haben Dienst rund um die Uhr und können Angaben über weitere Niederlassungen in der Provinz machen.
Für Rechtshilfe nach einem Unfall wende man sich an das Motor-Insurences-Büro in Athen, od. Xenofontos 10, Tel. 01 323 67 33.
Außerdem benennt die Elpa gern Rechtsanwälte in verschiedenen Städten des Landes, die kostenlos Rechtsauskünfte erteilen.