Öffentliche Verkehrsmittel

Body: 

Bus, Bahn und Boot

Busse…

... beherrschen das Bild griechischer Landstraßen, ob auf dem Festland oder auf den Inseln. Sie erfreuen sich bei den Einheimischen regen Zuspruchs und stellen das einzige Verkehrsmittel dar, das - zu moderaten Tarifen - ein vergleichsweise rasches und angenehmes Fortkommen gewährleistet. Auf dem Land und allen bedeutenderen Inseln existiert ein feinmaschiges Liniennetz. Mit hoher Regelmäßigkeit ermöglichen Busse auch jenen Touristen einen Ausflug in die Umgebung - sei es um archäologische Stätten zu besuchen oder neue Strände zu entdecken - die sich den Luxus eines Mietfahrzeugs nicht leisten können oder wollen.

Wenn man die Abfahrtszeiten am Busbahnhof, beim örtlichen Verkehrsamt oder beim Empfangspersonal seines Hotels in Erfahrung gebracht hat - die Fahrpläne werden häufig umgestellt - tut man gut daran, mindestens zehn Minuten, besser eine halbe Stunde vorher zur Stelle zu sein. Nicht nur, um einen Sitzplatz zu ergattern, sondern auch, weil die Griechen wie alle Mittelmeervölker mit der Pünktlichkeit bisweilen auf Kriegsfuß stehen. Da heißt es, alle Sinne zusammenzuhalten. Besonders, wenn der Bus vom Dorfplatz abfährt: bei den offiziellen Zeiten können sich durchaus Änderungen ergeben, bedingt etwa durch den Verlauf eines tavli-Spiels (Back-Gammon), das sich zwischen dem Fahrer oder Kontrolleur des Busses und einem Gast im Dorfcafé entsponnen hat!

Die Linien ab Athen bedienen quasi das ganze Land. Meist sind sie teurer als der Zug - manchmal bis zu dem doppelten Preis - aber fixer und deshalb oft vollgestopft mit Menschen. Auf den Kykladen sind die meisten Busse spottbillig. Das Athener Fremdenverkehrsbüro erteilt Auskunft über die Abfahrtszeiten der Busse im ganzen Land.

In Athen existieren zwei Busbahnhöfe. Vom ersten, in der od. Kifissou 100, fahren sie in Richtung Patras, Pyrgos (Olympia) Nafplion (Mykene), Andrisena (Vasse), Kalamata, Sparta (Mystras), Gythion (Dyros), Tripolis, Messolonghi, Igoumenitsa, Preveza, Ioannina, Kerkyra (Korfu), Zakynthos, Kefallinia, Lefkas, Kozani, Kilkis, Kavala, Kastoria, Komotini, Korinth, Thessaloniki, Edessa, Drama, Grevena, Florina, Veria, Serres, Naoussa, Kranidi, Xylokastron, Argos, Agrinio, Arta.

Zu diesem Bahnhof gelangt man mit dem Bus 051 ab od. Vilara, Ecke Menandrou beim Omonia-Platz.

Der andere Busbahnhof liegt in der od. Liossion 260 und ist erreichbar mit dem Bus 024 von der od. Leoforos Amalias ab Nationalgarten am Syntagmaplatz. Von dort geht´s nach Halkis, Edipsos, Kymi, Delfi, Amfissa, Kammena Vourla, Larissa, Levadia, Thiva, Trikala (Meteora).

mit dem Zug unterwegs

Das Eisenbahnnetz, nur im Norden, Osten und auf dem Peloponnes vorhanden, beschränkt sich auf wenige Linien. Die Waggons sind häufig klapprig und nicht zu vergleichen mit den recht komfortablen Bussen. Zwei Hauptstrecken nehmen in Athen ihren Anfang: eine Richtung Peloponnes (Korinth, Pyrgos über Patras, Olympia, Argos, Kalamata über Tripolis) und eine Richtung Norden (Volos, Kalambaka und Meteora-Klöster, Thessaloniki und Alexandropolis). Die Züge in Griechenland haben die leichte Tendenz zum Trödeln, geschätzte Höchstgeschwindigkeit: 45 bis 50 km/h, und verspäten sich deshalb regelmäßig. Das ermöglicht aber wiederum, die Landschaft ausgiebiger zu bewundern. Mit einem Sitzplatz kann man ohne frühzeitige Buchung nicht rechnen.

Interrailer erkundigen sich vorher nach den Zuschlägen auf Schnellzüge. Es gibt ein kleines, rotes, kostenloses Buch, in dem die Fahrzeiten aller Züge verzeichnet sind, zwar auf griechisch, aber dennoch verständlich. Nicht zögern, auch mal eine Nachtfahrt einzulegen; die Schlafwagenzuschläge sind erschwinglich.

Alle nötigen Auskünfte erteilt die nationale Eisenbahngesellschaft OSE.

Fährschiffe

Fährschiffe stellen eindeutig die günstigste Möglichkeit dar, auf die Inseln zu gelangen. In Piräus nimmt eine unüberschaubare Anzahl von Linien ihren Anfang, die in regelmäßigen, kurzen Abständen befahren werden - nur ändern sich die Fahrpläne genauso regelmäßig. Das liegt nicht, wie manche Touristen versucht sind, zu glauben, an chronisch mangelnder Pünktlichkeit; Schuld daran sind vielmehr die Launen des Wetters. In den Monaten Juli und August wühlen plötzlich auftretende, heftige Winde - die berüchtigten meltemia - die Wellen des Ägäischen Meeres auf und machen die Schifffahrt zu einem gefährlichen, wenn nicht gar unmöglichen Unterfangen. Auf der anderen Seite kommt es schon mal vor, dass Schiffe eine halbe - bis zu einer vollen! - Stunde früher ablegen! Dafür sind dann nicht die Unbilden des Wetters verantwortlich, sondern der übermäßige Zustrom von Passagieren: nachdem die Schiffsagenturen im Verhältnis zu den verfügbaren Plätzen zu viele Karten ausgestellt haben, lichten die Kapitäne lange vor der im Fahrplan ausgedruckten Zeit Anker, um Rangeleien und Streitigkeiten zu vermeiden. Andernfalls würde das Schiff wohl von einer wütenden Menschenmenge gestürmt.

Wichtig zu wissen vor der Festlegung seiner Reiseroute über die Inseln: manchmal führt der Weg von einer Insel zu anderen notwendigerweise über das Festland - auch bei noch so großer geographischer Nähe. Reisen zwischen den Inseln hängen ganz von den Schifffahrtsunternehmen ab. Um nicht länger oder kürzer bleiben zu müssen als vorgesehen, lohnt sich vor Reiseantritt ein Besuch im Reisebüro, Verkehrsamt oder bei der Fremdenpolizei.

Kaiki-Boote ...

... waren im Ägäischen Meer einst sehr verbreitet, dienten Fischern und Händlern als Fortbewegungsmittel und finden nunmehr Verwendung als Ausflugsboote. Wer es socj leisten kann, mietet sie mitsamt der Mannschaft. Urlaubern wird auf diese Weise ermöglicht, kleine versteckte Buchten oder auch unbewohnte Eilande zu erkunden. Nur erwarte niemand an Bord den Luxus, wie von der Jacht eines gewissen griechischen Reeders bekannt.

Taxis

Taxi-Chauffeure nehmen ohne Murren auch noch eine vierte Person vorne mit; und trotz der mindestens einmal im Jahr fälligen Tarifanhebung halten sich die Kosten in Grenzen. Wissen sollte man allerdings, dass in der Zeit vom 20. Dezember bis 6. Januar sowie während der Osterfeiertage ein Aufschlag von fünfzehn Prozent berechnet wird. Das Ganze nennt sich »Weihnachts- oder Ostergeschenk« und stellt für die Fahrer eine Art dreizehntes Monatsgehalt dar. Noch eine Besonderheit griechischer, insbesondere Athener, Taxis sollte weder Verwunderung noch Ärger hervorrufen: ungeachtet eines Verbots durch das Verkehrsministerium versteht ein Großteil der Chauffeure sein Gefährt sowohl als Taxi als auch als Omnibus, nimmt also unterwegs auch noch weitere Fahrgäste an Bord, so sich die Gelegenheit dazu bietet. Es versteht sich von selbst, dass der erste Fahrgast seine Zustimmung verweigern darf; aber in einer Stadt mit vier Millionen Einwohnern, wo die Nachfrage nach Taxis das Angebot übersteigt, liegt es wohl im Interesse jedes Einzelnen, beim Sammeltaxi-System mitzuspielen.

Flüge

Ausgehend von Athen und Thessaloniki, unterhält die griechische Fluggesellschaft Olympic Airways (Olympiaki auf Griechisch) Linien in alle größeren Städte auf dem Festland sowie auf etwa zwanzig Inseln. Darunter befinden sich auch Verbindungen zwischen den Inseln, insbesondere regelmäßige Flüge zwischen Kreta und Rhodos, Kos, Santorin oder Mykonos; zwischen Rhodos und Karpathos oder Kassos.

Weitere Verbindungen bestehen mit achtzehnsitzigen Skyvan-Flugzeugen oder mit neunsitzigen Islandern auf den Strecken Athen nach Kythira, Mylos, Paros, Kassos sowie von Rhodos nach Karpathos, Kos und Kassos.

Es ist nicht immer leicht, einen Platz zu ergattern. Vorsichtshalber sollte man daher so früh wie möglich buchen, mindestens zehn Tage im voraus.