Inseln im Athener Umland

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Inseln im Athener Umland

»Umlandinseln« heißen sie deshalb, weil sie dem Festland so nahe sind. Nur
ein paar Stunden von Piräus entfernt, stellen die Inseln erholsame Tagesausflüge
dar, ohne die Reisekasse zu belasten.

Ägina

Eine herrliche Insel in unmittelbarer Nähe zu Piräus (anderthalb Stunden Überfahrt
bei mehreren Fähr- bzw. Schnellbootverbindungen täglich), mit ruhigen Sandstränden
und Stätten von blendender Schönheit. Der lohnendste Abstecher führt zum Aphaia-Tempel,
im Nordosten der Insel (vierzehn Kilometer): auf einem Hügel, umgeben von einem
Pinienwald, erhebt sich der 480 v. Chr., nach der Schlacht von Salamis, errichtete
und erstaunlich gut erhaltene naos. Derselbe Bus, welcher uns bereits zu Füßen
des Hügels abgesetzt hat, bringt uns weiter zur Bucht von Aghia Marina. Dort
läßt es sich im absolut ruhigen Meerwasser baden, bevor man in einer der Tavernen
am Ort zum Essen einkehrt.

Hydra

Die Überfahrt nach Hydra (drei Stunden per herkömmlichem Schiff, anderthalb
Stunden mit dem Gleitkufenboot) nimmt schon mehr Zeit in Anspruch. Den Hafen
säumen die besonders ansehnlichen Behausungen einiger bedeutender hydriotischer
Familien. Nachdem sie im 15. Jahrhundert der albanischstämmigen Bevölkerung
von Mystras Zuflucht gewährt hatte - nach der Eroberung des Peloponnes durch
die Türken - entwickelte sich die Felseninsel vom 18. Jahrhundert an zu einer
richtigen Seemacht. Als solche stellte sie ihre gesamte Flotte in den Dienst
des Unabhängigkeitskrieges; eine Episode, deren Zeugnisse im örtlichen Museum
aufbewahrt werden. Aufgrund der geringen Ausdehnung des Eilands (fünf Kilometer
breit, achtzehn Kilometer lang) und seines stark gegliederten Reliefs bewegt
man sich entweder zu Fuß, auf dem Rücken eines Esels oder auch per Boot fort,
wobei die letztgenannte Möglichkeit ein Kennenlernen der Buchten ermöglicht.
Um einen Hydra-Aufenthalt auskosten zu können, empfiehlt es sich daher, zwei
Tage einzuplanen oder früh in Piräus aufzubrechen.

Poros

Dreißig Seemeilen von Piräus; eine derart schmale Fahrrinne trennt Poros vom
Festland, dass die Insel eine natürliche Verlängerung des Argolis zu sein scheint.
Nach Poros gelangt man entweder auf dem Wasserweg - alle Viertel Stunde verläßt
ein Schiff den Hafen von Piräus - oder auf dem Landweg via Korinth. Wer wandern
oder baden möchte, hat es hier einfacher als auf Hydra.

Spetses

Die letzte der Athener »Umlandinseln«, über und über »von Kiefern bestanden«
(daher auch ihr ehemaliger Name Pityoussa): das ansprechende, freundliche Eiland
besticht durch seinen beschaulichen Hafen und seine Strände. Aus unerfindlichen
Gründen wird Poros kaum von ausländischen Urlaubern aufgesucht; womöglich weil
es fast vollständig von Athenern »besetzt« ist, die dort ihre Ferien verbringen.
Eine Besichtigung des vortrefflichen Schiffahrtsmuseums lohnt sich.

Die Einschiffung auf die genannten Inseln erfolgt in Piräus, im Zentralhafen
oder der Zea Marina. Täglich bestehen mehrere Verbindungen, darunter auch einige
per Gleitkufenboot, die schneller und komfortabler als gewöhnliche Fähren sind,
aber auch kostspieliger und im Handumdrehn ausgebucht, da die Anzahl der Plätze
nämlich geringer ist.