Aimak Chentii
Aimak Chentii
Grenzland mit Heilquellen
Die Provinz erstreckt sich von der russischen Grenze im Norden bis zum Aimak Dornogow im Süden. Auf 82.000 qkm leben rund 63.000 Menschen. Landschaftlich wird sie im Norden durch dichtbewaldete Bergketten bestimmt, eine der schönsten Regionen der Mongolei.
Land des Wassers
Wenn sie aus dem Gebirge heraustreten, werden die Flüsse teilweise mehrere Kilometer breit und gleiten dann gemächlich durch die baumlose Hügelsteppe in den Süden. Zu den größten Flüssen des Aimak gehören Onon und Cherlen. Unter den zahlreichen Mineralquellen sind im Norden die heißen Onon-Quellen und die kalten Quellen von Tars und Gurwan Nuur, im Süden die Heilquellen und Schlammbäder von Awraga Tosson zu nennen.
Land mit Geschichte
Die Bewohner der Provinz Chentii sehen sich als Nachkommen der ersten Mongolen. Denn hier, im Gebiet zwischen Onon und Cherlen, waren jene Mongolenstämme beheimatet, die Dschingis Khan als erste einte. Hier erhebt sich Burhan Chaldun, der heilige Berg der Mongolen. Hier wurde nach der Überlieferung der »Geheimen Geschichte« der Begründer des mongolischen Weltreiches geboren. Von hier nahmen seine ersten Eroberungszüge ihren Ausgang.
Auf dem Berg Burchan Chaldun soll Dschingis Khan bestattet sein, nach eigener Anweisung an einem geheimzuhaltenden Ort. Das Grab des Herrschers konnte bisher trotz intensiver Suche mit japanischen Archäologen noch nicht gefunden werden. Inzwischen reklamieren auch andere Orte die letzte Ruhestätte des mächtigen Khans für sich.
Bevölkerung
Die Mehrzahl der Einwohner der Provinz sind Chalcha-Mongolen, an zweiter Stelle stehen die Burjäten, vorwiegend entlang der nördlichen Grenze. Dazu kommen einige Kasachen aus der übervölkerten Provinz Bajan-Ölgii Reste einer verfehlten Umsiedlungsaktion zu Anfang der achtziger Jahren. Trotz guter Siedlungsbedingungen wurden sie in Chentii nie heimisch. Die meisten kehrten inzwischen wieder in ihre Heimat zurück.
Wirtschaft
Wichtigster Wirtschaftsfaktor ist die Viehzucht. Fast 90% der 1,4 Millionen Nutztiere im Aimak sind Schafe, Pferde oder Rinder.
Dazu kommen mehrere Bergwerke (Flußspatgrube in Bereich, Kohlengrube in Schagdan), forstwirtschaftliche und Lebensmittelbetriebe. Die Provinz ist reich an Bodenschätzen, wie geologische Untersuchungen Ende 70er und Anfang der 80er Jahre ergaben.