Chalchyn Gol
Chalchyn Gol
Zufluss zum Buir Nuur
Fährt man entlang des Ostufers des Sees nach Norden, so gelangt man nach 40 km zum mongolisch-chinesischen Grenzort Chalchgol am Chalchyn Gol. Der Chalchyn Gol ist ein Nebenfluß des Buir im Somon Sumber, dem östlichsten Distrikt der Mongolei. An seinen Ufern fanden 1939 schwere Kämpfe gegen die Japaner statt.
Mehrere Denkmäler entlang der Flußufer erinnern an die Kämpfe. Das größte ist das 50 m hohe Hamar Davaa.
Tsagaannuur
90 km östlich des Buir Nuur, am Chalchyn Gol. In der Somonhauptstadt Tsagaannuur kann man im kleinen Museum Näheres über die Kämpfe erfahren, allerdings nur auf Mongolisch. Im Sommer bringen Charterflieger japanische Tourgruppen herbei, die die »Schlachtentour« hinter sich bringen meist ohne erkennbare Gefühlsregungen.
Für ihre Unterbringung steht ein kleines, gepflegtes Gästehaus bereit. $$
Weiterfahrt
Nach Tschoibalsan zurückgekehrt, wenden wir uns durch eine flache Steppenlandschaft nach Süden in den Aimak Suchbaatar und dessen Hauptstadt Baruun Urt. Die einzige Brücke über den Cherlen befindet sich westlich von Tschoibalsan.
Schlacht am Chalchyn Gol: Mit russischer Hilfe Japanische Invasion verhindert
Offiziell befand sich Moskau am Vorabend des Zweiten Weltkriegs zwar nicht im Kriegszustand mit Tokyo. Doch die Sowjets wurden 1931 unruhig, als die Japaner nach Nordwestchina vorrückten und dort unter naiver Mithilfe des abgesetzten Kaisers Pu Yi das Marionettenregime von Manchukuo einrichteten (Bertoluccis »Der letzte Kaiser« erzählt davon).
In Erwartung einer möglichen Invasion der Mongolei sandte Moskau 1935 Truppen nach Dornod, welche die dort stationierten 80.000 mongolischen Soldaten verstärkten. Die plumpe Propaganda der Japaner erdreistete sich gar zu behaupten, dass die Mongolen ursprünglich aus Japan stammten und selbst Dschingis Khan von jenseits des Meeres gekommen sei. Als sie im Mai 1939 tatsächlich die Mongolei angriffen (sollte da zusammenwachsen, was zusammengehörte?), wurden sie von der vereinigten mongolisch-sowjetischen Streitmacht erwartet.
Mongolen Ermöglichten den Überfall auf Pearl Harbour
Bis Juli war der Kampf unentschieden. Dann kehrte für einen Monat Waffenruhe ein. Doch am 20. August griffen Sowjets und Mongolen die Eindringlinge plötzlich und unerwartet mit Bombern, Infanterie und Panzern an. Mitte September war die Schlacht entschieden zugunsten der Verteidiger. Mongolische Quellen behaupten, dass 61.000 Japaner getötet, verwundet oder gefangengenommen worden seien, während 10.000 Russen und 1000 Mongolen das gleiche Schicksal erlitten.
Diese schwere Niederlage löste nach Ansicht mancher Historiker in Tokio einen Gesinnungswandel aus. Schlagartig sei Japan die Lust auf weitere Auseinandersetzungen mit den Sowjets vergangen. Stattdessen wandte es seine begehrlichen Blicke gen Süden und forderte mit Eroberungen in Südostasien und im Pazifik die USA heraus. Ohne Chalchyn Gol wäre der Angriff auf Pearl Harbour vielleicht nie passiert.