Tourvorschläge
Eigeninitative oder Touristengruppe?
Tourvorschläge durch die Mongolei
Folgende Touren kann man in Eigeninitiative oder auf einer organisierten Fahrt unternehmen. Ausgangspunkt ist jeweils Ulaan Baatar:
In die Südgobi
Zwei bis fünf Tage. Von Ulaan Baatar fliegt man in andertalb Stunden zur Touristenstation Südgobi und wird in Jurten untergebracht. Auf dem Programm steht eine Fahrt durch das Gurwan Saichan-Massiv (»Drei Schönheiten«), einen 60 km vom Camp entfernten Ausläufer des Gobi Altai. An den Berghängen können Argali-Bergschafe und Bergziegen auftauchen. In der engen Jolyn Am (Geierschlucht), die sich zwischen steilen Berghängen mehrere Kilometer hinzieht, liegt oft auch im Sommer noch Eis. Abgerundet wird die Tour durch eine Fahrt zu meterhohen Sanddünen und den Aufenthalt bei einem Kamelzüchter.
Nach Chudshirt wnd Charchorin
Zwei bis vier Tage. Von Ulaan Baatar fliegt man zum Touristencamp Chudshirt. Eine Busexkursion führt nach Charchorin (50 km), wo sich einst die Hauptstadt Karakorum befand. Auf deren Grundmauern wurde im 16. Jh. das Kloster Erdene Zuu errichtet. Besichtigt werden die großartigen Tempel und die ausgezeichnete Sammlung von Kultgegenständen. Weiter geht´s durch das Changai zum 70 km entfernten Orchon-Wasserfall. Er stürzt hier 25 m tief in einen Kessel, der in Jahrmillionen ausgewaschen wurde.
Nach Gurwan Nuur
Zwei bis drei Tage. Der Flieger braucht von Ulaan Baatar knapp drei Stunden in den Somon Dadal. Untergebracht werden die Besucher in Jurten. Diese »Dschingis-Khan-Route« führt in jene Gegenden, in der der Begründer des mongolischen Weltreiches seine Jugend verbrachte. Nach der Überlieferung soll hier auch sein Grab liegen. Von Gurwan Nuur werden Exkursionen zum Delüün Boldog, dem mutmaßlichen Geburtsort des Khans unweit des Zusammenflusses der Flüsse Onon und Balji, zu den heißen Mineralquellen und zum Palast von Khokh unternommen, von dem jedoch nur Ruinen erhalten sind. Beim Camp befindet sich ein Denkmal, das 1962 zum 800. Geburtstag des großen Khans errichtet wurde.
In das Chentiigebirge
Vier bis sechs Tage. In Öndörchaan wird das Heimatmuseum, das örtliche Kloster mit seiner bedeutenden Sammlung von Kultgegenständen und das Ufer des Cherlen besucht. Per Jeep geht die Fahrt durch das malerische Chentii zum Gurwan Nuur. Bergsteppen und -wiesen wechseln sich mit steilen Pässen, Schluchten und Wäldern ab. Mehrmals geht die Fahrt durch Flüsse. Unterwegs kann man zahlreiche Tiere beobachten.
In die Ostmongolei
Vier bis sechs Tage. Von Ulaan Baatar fliegt man zunächst nach Tschoibalsan, die triste Industriestadt im Osten, verbunden durch eine Stichbahn mit Sibirien. Ausflüge führen zum Cherlen-Fluß und nach Chalchyn Gol, eine Stunde mit dem Flugzeug oder einen Tag mit dem Jeep durch die endlose ostmongolische Steppe. Am Chalchyn Gol wird das Schlachtfeld besichtigt, auf dem bis heute Spuren der erbitterten Kämpfe gegen die Japaner 1939 erhalten sind. Das Museum gewährt einen guten Überblick.
Nach Darchan und Erdenet
Sechs bis acht Tage. Diese Tour mit dem Auto führt zunächst zum ehemaligen Staatsgut Bornuur mit seinen Kartoffelfeldern und schwarzbunten Rindern, das bis 1990 von der DDR gebaut und betreut wurde. Von hier wird das pittoreske Dsushigte-Tal und in Darchan, der zweitgrößten Stadt der Mongolei, die Pelzfabrik und das Theater besucht. Das Kloster Amarbajasgalant war einst Zentrum der lamaistischen Lehre. Übernachtet wird in Jurten. Dann geht es durch die Steppe nach Erdenet, zu einem der größten Kupferbergwerke der Erde, und durch Kiefernwälder, die an die Mark Brandenburg erinnern, zum Fluß Selenge. Auf der Rückfahrt sind am Fluß Orchon nahe der Stadt Chötöl auf den Uferfelsen alte Felszeichnungen mit buddhistischen Motiven zu sehen sind.
Nach Tsetserleg und Arwaicheer
Acht bis zehn Tage. Nach dem Besuch einer Aratensiedlung geht es bei Daschintschilen zu den Palastruinen des Fürsten Zogt-Taidsch aus dem 16. Jh, der die Mongolen wieder einen wollte. Die bis zur zweiten Etage erhaltenen Grundmauern vermitteln einen guten Eindruck von der altmongolischen Architektur. Am fischreichen Ögii Nuur wird übernachtet. In Tsetserleg lohnt das bedeutende Kloster des Dsaja-Gegeen, das Heimatmsueum und das Steilufer des Flusses Tamir. Nach 100 km in sudöstlicher Richtung wird Chudshirt mit den Resten Karakorums und dem Kloster Erdene Zuu erreicht. An Stelen mit Turkinschriften vorbei geht´s weiter nach Arwaicheer, von wo die Rückreise ins 300 km entfernte Ulaan Baatar erfolgt.
Nach Chorgo
Drei bis vier Tage. Zunächst geht es mit dem Flugzeug nach Chorgo. Von hier sind es 20 km auf einer Gebirgspiste zum Touristencamp am Terchijn Tsagaan Nuur (Jurtenübernachtung). Der flache, kalte See eignet sich zum Baden und Angeln, seine Umgebung zum Wandern und Bergsteigen. Dieser See entstand, als vor Jahrtausenden vulkanische Lava den Sumangijn Gol abriegelte. Im Laufe der Zeit grub der Fluß sich einen tiefen Canyon, eingerahmt von steilen Basaltfelsen und tiefen Kegeln erloschener Vulkane. Der Vulkan Chorgo erhebt sich einige hundert Meter aus der bizarren Kulisse. Nach 20minütigem Aufstieg ist sein Gipfel erreicht.
An den Chöwsgölsee
Mindestens zehn Tage. Diese Tour führt durch die schönsten Gegenden der Mongolei, ist jedoch, falls die gesamte Strecke per Wagen zurückgelegt wird, sehr anstrengend. Empfehlenswert sind kurze Tagesabschnitte. Von Ulaan Baatar führt die Strecke über 300 km bis Bulgan oder Daschintschilen. In Bulgan werden das Heimatmuseum und die Gedenkstätte für den Freiheitshelden Magsardshaw besucht. Nach 50 km in Richtung Mörön erheben sich die erloschenen Vulkane Uran Togoo und Chogno Chaan aus der Hochgebirgssteppe. Der Aufstieg ist steil und anstrengend. Nach weiteren 100 km wird die Selenge überquert. Die weitere Strecke führt durch ausgedehnte Nadelwälder und schier endlose Bergwiesen, auf denen graue Kraniche stolzieren. Von Mörön geht die Fahrt nach Chatgal am südlichen Ufer des Chöwsgöl. Dieser fischreiche See in 1624 m Höhe, auch Mongolisches Meer genannt, ist ein malerisches Juwel. Im Norden spiegeln sich hohe Berge im klaren Wasser. Große Scharen von Wasservögeln überall.
Höhepunkte in der Mongolei
Zu den kulturellen Höhepunkten zählen Ulaan Baatar mit Zentralmuseum, Kunstmuseum, Ethnographischem Museum, Gandan-Kloster und Staatsbibliothek, die alte Hauptstadt Karakorum (Charchorin) mit dem Kloster Erdene Zuu und das Kloster Amarbayasgalant bei Darchan.
Landschaftliche Höhepunkte sind natürlich die Gobi (besonders im Frühling), das gesamte Changai-Gebirge mit den Orchon-Wasserfällen, dem Terchiin Tsagaan Nuur und Chorgo im Aimak Archangai, der herrliche Chöwsgöl-See im Norden, der Char Us Nuur (Schwarzwassersee) in Chowd, das Tawan Bogd-Massiv im Altaigebirge, der mutmaßliche Dschingis Khan-Geburtsort Dadal und das Chentii-Gebirge bei Terelj.
Für einen ein- bis zweiwöchigen Aufenthalt empfiehlt sich die Teilnahme an von Ulaan Baatar aus angebotenen Touren, die vor Ort oder schon von zu Hause aus gebucht werden können (vor allem beim Mongolei-Spezialisten TSA).
Bei einem längeren Aufenthalt ist erlaubt, was gefällt. Abenteuerlustige können mit MIAT die wichtigsten Orte anfliegen und von dort aus per Mietwagen Ausflüge unternehmen. Schwierigkeiten gibt es in jedem Fall bei den Verkehrsmitteln. Die Eisenbahn erreicht nur wenige Orte. Busfahrten werden zur mehrstündigen Tortur mit willkommenen Unterbrechungen wegen Reifenschadens, Übergewicht an Bergkuppen oder Durchquerung einer Furt. Pferd oder Kamel sind für manche Wegstrecken durchaus eine Überlegung wert.