Gobi

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Saharas kleine Schwester

Von Gobi-Altai bis zur Ostgobi

In den Aimaks Gow Altai, Bajanchongor, Öwörchangai und Ömnögow.

Der Gobi-Altai löst die geschlossenen Bergketten in einzelne Horste auf, die durch mehr oder weniger große Senken getrennt werden. Das höchste Massiv ist mit 3957 m das Große Bogdgebirge (Aimak Bajanchongor), das nach Norden steil zum Tal der Gobiseen abfällt. Die Sockel der Gebirgshorste werden von ausgedehnten Schuttflächen (»Belj«) umgeben. Die Berge des Gobi-Altai ersticken in ihrem eigenen Verwitterungsschutt, denn alle Landschaften südlich des Changaigebirges gehören den Binnenentwässerungsgebieten Innerasiens an.

Größere Waldflächen findet man nur auf der regenreichen Nordabdachung im südwestlichen Gebirgsteil. Die Wüstensteppen- und Wüstenvegetation reicht an den Südflanken bis 2500 m, an den Nordflanken bis 2000 m hinauf, darüber folgt die Federgrassteppe. Nur in den höchsten Lagen findet man alpine Matten. Der Gobi-Altai ist nur im Norden und an den zur Dsungarei gerichteten Flüssen besiedelt, die ein bißchen Ackerbau ermöglichen. Auf Sommerweiden wird Viehzucht betrieben.

In den Aimaks Gow Altai, Bajanchongor, Öwörchangai, Ömnögow, Dundgow und Dornogow.

Der Raum zu beiden Seiten des Gobi Altai und weiter ostwärts gehört zur Gobi, jener Steppe und Wüste, die als Becken durchschnittlich 1000 m über dem Meer liegt und nach Süden über die Grenzen der Republik in die Innere Mongolei und China hinausgeht. Ihre Gesamtlänge von WSW nach ONO beträgt 1500 km, ihre Breite im Durchschnitt 250 km.

Diese Region, von den Chinesen »Schamo« (Sandwüste) genannt, ist einer der trockensten in Zentralasien. In den Randgebirgen und in zahlreichen Gebirgszügen, Inselbergen, Höhenrücken und Hügeln innerhalb der Gobi tritt älterer Untergrund zutage. Ansonsten ist er weitgehend von Hangschutt, Flußgeröll, Löß, Ton und Flugsand verhüllt.

Niedrige Rücken verwitterter Berge gliedern die Gobi in meist langgestreckte flache Mulden oder Einzelbecken. Darin liegen vielfach Salztonebenen, -sümpfe und -seen, die von (meist nur episodisch wasserführenden) Flüßchen gespeist werden.

Die Gobi besitzt ein extremkontinentales winterkaltes Trockenklima. Die Niederschläge sind unregelmäßig und sinken in den Kerngebieten oft unter 50 mm oder setzen für mehrere Jahre ganz aus. Der winterliche Nordwind vermag Sandstürme zu entfesseln, die sich bis zum Chang Jiang (Yangzekiang) auswirken.

Die Vegetation bestimmen Wüstensteppe und Wüste. Bäume stehen nur in den Oasen, wo vor allem Pappeln, Tamarisken und Ulmen wachsen. Die Tierwelt ist spärlich nach Artenzahl und -fülle. In der Gobi leben Gazellen, Antilopen, Wildpferde, Wildesel und Wildkamele sowie Vögel, in den Gebirgen auch Wildschafe und Wildziegen.

Die Gobi ist fast nur von Nomaden bewohnt, deren Wanderungen unter dem sozialistischen Zwangssystem allerdings stark reglementiert wurden (»Viehzuchtkollektive«). Die Oasen werden zunehmend für den Anbau genutzt.

In den Aimaks Ömnögow, Dornogow und Suchbaatar.

Auch der südliche Teil der Ostmongolei muß infolge seiner starken Sommertrockenheit bereits der Gobi zugerechnet werden. Es ist ein Gebiet, wo sich Wüstensteppen und Wüsten eng miteinander verzahnen.

Im Relief gleicht die Ostgobi dagegen stark den anderen Landschaften der Ostmongolei. Am auffälligsten sind Kiesplatten und weite, flache Senken mit teilweise ausgeprägten Salzkrusten. Hauptgliederungselement ist die von SW nach NO ziehende salzsumpfreiche Gobisenke, die gegenüber ihrer höher aufragenden Umgebung durch noch stärkere Wüstenhaftigkeit auffällt. Dazu treten ausgedehnte Flugsandfelder und langgestreckte Dünenflächen mit Saxaulbeständen.

Die Ostgobi besitzt keine ständig fließenden Gewässer. Umso häufiger sind Trockentäler, die bei starken Regengüssen kurzfristig Wasser führen. Wenn es einmal ausgiebig regnet, meist aus verirrten Wolken und im Abstand von Jahren, dann spülen sand- und geröllbeladene Bäche tiefe Rinnen und Canyons in die weichen Gesteinsschichten und fördern verborgenes Sauriergebein zutage.

Lebensraum Gobi

Die Wüsten und Wüstensteppen südlich des Mongolischen und Gobi-Altai sind Rückzugsgebiete seltener Wildtiere, die unter strengem Schutz stehen.

In der Transaltai-Gobi leben noch in kleinen Rudeln die seltenen zweihöckrigen Wildkamele.

Das Przewalski-Pferd (»Takho«) war in der Mongolei ausgestorben. In der brandenburgischen Schorfheide und im Stadtzoo von Zürich gelang indes die Nachzucht gefangener Tiere, die inzwischen an drei Stellen in der Mongolei wieder ausgewildert wurden – bisher mit gutem Erfolg.

Unter Schutz stehen auch das Wildschaf, die Wildziege und der Gobibär (»Masaalai«), von dem wahrscheinlich nur noch 30 Exemplare leben.

In der Gobi trifft man zahlreiche Nagetiere und das Wildkamel an. In den Wüstengebieten sind Grasmücken, Saxaul-Eichelhäher, Bunttrappen, Bussarde und Saxaul-Sperlinge vertreten.