Zandvoort, Haarlem
Zandvoort, Haarlem
Bei schönem Wetter bietet sich eine Fahrt zum Baden am feinsandigen Strand von Zandvoort an. Unsere Strecke verläuft von Zandvoort über Aerdenhout, Overveen, Haarlem nach Amsterdam über insgesamt 32 km.
Amsterdams Badestrand liegt nur dreißig Autominuten vor den Toren der Stadt. Für den modernen Badeort sprechen ein breiter Strand, gepflegte Strandpavillons, ausgezeichnete Surfgebiete, die Strandpromenade und das neue Kasino. Außerdem liegt zwischen Promenade und Stadtmitte eine Riesenspielhalle, die man, auch wenn man sonst nicht Anhänger dieser Art der Unterhaltung ist, gesehen haben sollte: verschiedene Stockwerke mit allem, womit es sich spielen läßt.
Tip: zwischen Zandvoort und Bloemendaal liegt unmittelbar am Strand ein schönes klassisches Restaurant, wo man mit etwas Glück einen Tisch mit Aussicht aufs Meer ergattern kann. Zwar nicht ganz billig, aber dafür in romantischer Atmosphäre.
Riche, Boulevard Barnaart 67,
T. 023571 25 53
In Zandvoort geht´s los auf der Hauptstraße Richtung Aerdenhout und Heemstede. Am Ortseingang von Aerdenhout (WW 1076) halten wir uns links Richtung Koningshof und Bloemendaal, um nach rund 1 km wieder links abzubiegen (WW 1074). Noch vor der Kreuzung mit der Bahnlinie ZandvoortHaarlem, WW 2403, geht´s rechts schnurstraks in die Haarlemer Innenstadt. In Gegenrichtung wäre von der Stadtmitte über den Zijlweg Overveen anzusteuern. Von der Stadtmitte ist Amsterdam ausgeschildert. Der letzte Abschnitt von rund 20 km ist keine Bilderbuchstrecke, da zwangsläufig der Autobahn zu folgen ist. Auf halber Strecke kann man in Halfweg ein Dampfpumpwerk von 1852 (Stoomgemaal) ansehen. Öffnungszeit AprilSeptember mittwochs, donnerstags, samstags zw. 13 und 17h. Am Ende radelt man auf der Stadtstraße S 103 gradewegs zum Hauptbahnhof.
Die Hauptstadt der Provinz Nordholland, Haarlem mit 150.000 Einwohnern, liegt achtzehn Kilometer westlich von Amsterdam und ist die zweitälteste Stadt der ehemaligen Grafschaft Holland (nach Dordrecht, wenn man das heute zu Noordbrabant zählende Geertruidenberg außer acht läßt).
Älteste Stadt der Niederlande ist mehr oder minder unbestritten Maastricht; über den Titel der zweitältesten streiten sich Nimwegen (Nijmegen) und Utrecht.
Haarlems Ursprung im 10. Jh. ist nachgewiesen. Eine Altstadt mit zahlreichen lauschigen Innenhöfen und Antiquitätenläden lädt zum Flanieren ein. Haarlems Vorzeigebauten stammen aus dem 17. Jh., dem »Goldenen Jahrhundert«. Damals erlangte es Weltruhm durch die vielen Künstler, die hier arbeiteten, so Franz Hals als bekanntester Maler der »Haarlemer Schule«.
Eine tragische Geschichte spielte sich im 16. Jh. ab, als Haarlem von den Spaniern sieben Monate belagert wurde. Obwohl die Geusen sie lange Zeit versorgen konnten, indem sie auf Schlittschuhen Lebensmittel heranschafften, fiel die Stadt, und alle Einwohner wurden umgebracht. Im 17. Jh. wurde sie durch den Tuchhandel wohlhabend und gründete in ständigem Wettstreit mit ihrer Nachbarin jenseits des Atlantik Nieuw-Haarlem neben Nieuw-Amsterdam, heute Teil New Yorks. Im 19. Jh. wurde der große See trockengelegt und zu Tulpen und Hyazinthenfeldern umgewandelt. Siehe auch »Schiphol«.
Das F.Hals-Museum mit den bekannten »Schützenstücken« liegt in einem 1608 errichteten Gebäude, dem ehemaligen Altmänner-Spital, am Groot Heiligland 62, geöffnet montags bis samstags von 1117, sonntags 1217h. Eintritt ca. hfl 8.
Ferner gibt es noch das älteste Museum Hollands, das Teylermuseum.
Mittelpunkt der Stadt ist der Grote Markt, mit sehenswerten Gebäuden in der Nähe, so das Rathaus von 1633 und die Grote Kerk St. Bavo von 1538 mit ihrer Schatzkammer und der berühmten Müller-Barockorgel, mit 50000 Pfeifen, 68 Registern und drei Manualen, auf der einst der neunjährige Mozart spielte und deren Wohlklang Georg Friedrich Händel rühmte. Ein Dachreiter krönt die gewaltige Baumasse nur unzulänglich. Bekrönt im wahren Sinne des Wortes, weil auf der äußersten Spitze zierlich und hübsch eine barocke Krone angebracht ist. In Innern ist auch diese Kirche altarlos und kahl. Ferner das Schlachthaus (Vleeshal) von 1603 des aus Gent stammenden Haarlemmer Stadtbaumeisters Lieven de Key u.a. Es handelt sich bei der Halle um einen Ziegelsteinbau mit Staffelgiebel und allem stilistischen Zubehör, ein Hauptwerk seiner Zeit. De Key hat selbst nach seinem Tode noch eingewirkt auf das gegenüberliegende Stadthaus, in dem jetzt das Stadtarchiv untergebracht ist. Er hat auch der protestantischen Neuen Kirche ihren interessanten, stacheligen und formenreichen Turm gegeben und auf die Bauweise der Häuser entscheidend eingewirkt. Der Platz heißt im Volksmund in Erinnerung an den ehemaligen, sandigen Turnierplatz immer noch »Het Zand«.
Sehr schön ist die Umgebung Haarlems. Der ganze Ostrand der Dünen ist wie ein einziger Park voller alter Bäume, Blumenbeete, Rasenflächen und Landhäuser.