Blumenfelder

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Blumenfelder

»Die westfriesische Flora«, eine Blumenschau in Bovenkarspel, läutet bereits im Februar den Frühling ein. Im April/Mai stehen dann die Blumenfelder hinter den Dünen in voller Blütenpracht. Die ausgedehntesten Blumenfelder Hollands sind in Anna Paulowna zu bewundern, und in Aalsmeer kann man der größten Blumenversteigerung der Welt beiwohnen. Weitere Höhepunkte sind: Ostern bis Ende Mai die Tulpenschau und im Juli/August die Sommerschau bei Frans Roozen in Vogelenzang der Hortus Bulborum in Heiloo; das Blumenzwiebelmuseum in Limmen und die Blumenkorsos in Haarlem-Noordwijk (April), Aalsmeer-Amsterdam (September) und Winkel (September).

Kleine Geschichte der Tulpe

Die Wildart gedeiht in den Ebenen Zentralasiens. Ihren Weg in den Okzident fand sie im Gefolge der Reiterhorden des Dschingis Khan. In Persien zählte sie Anfang des 15. Jh. zu den Lieblingsthemen in der Dekoration. Die Schahs verschenkten sie mit Vorliebe an befreundete Staatsoberhäupter, so dass einige Zwiebeln in die Hände des Sultans in Stambul gerieten. Die Türken hatten Erfolg mit der Züchtung zahlreicher neuer Blütenformen und Farben. Ihr türkischer Name ist lale oder laile, aber in den westlichen Sprachen setzte sich ihr persischer Name dulpend durch. Lange Zeit blieb der Anbau Privileg des Sultans. Ogier Ghislain de Busvecq, dem Außerordentlichen Gesandten Ferdinand I. von Österreich am Stambuler Hof, gelang es, einige Zwiebeln heimlich außer Landes zu schaffen, die er seinem Herrscher als Ehrengeschenk überreichte. Prompt breitete sich die Tulpenmode bei Adeligen und beim reichen Bürgertum aus. Carolus Clausius, ein bekannter Botaniker aus Leiden, der sich damals in Wien aufhielt, erkannte, dass die Tulpe vorzüglich auf den Sandböden seiner Heimat gedeihen würde und übernahm, dort zurück, die Vermarktung neuer Arten, deren Seltenheit eine wilde Spekulation auslöste. Um 1634-1637 waren bestimmte Zwiebeln ihr Gewicht in Gold wert. Der französische Romanschriftsteller Alexandre Dumas hat diese Vorgänge zu Beginn des 17. Jh. in »Die Schwarze Tulpe« geschildert.

Niemand sei die Freude an der Tulpenblüte auf dem Keukenhof u.a. vergällt, aber hier die Kehrseite der Geschichte:

Schöner Schein und harte Wirklichkeit

Die holländische Reichsanstalt für Gesundheitswesen erkannte das Land der Tulpenfelder bereits als das »am stärksten verseuchte Land Westeuropas«. Auf jeden Hektar der Tulpenkulturen werden alljährlich 78 Kilogramm Chemikalien versprüht, wovon ein Viertel bei den heute üblichen Spritzverfahren gleich in die Luft übergeht. Nach Erkenntnissen von »ÖkoTest« werden im Schnitt 90 kg Pestizide pro Hektar und Jahr auf Blumenfeldern versprüht, in anderen Ländern wie Kolumbien oder Kenia (auf Dummdeutsch »Kenya« und logischerweise englisch »kienja« zu sprechen; s. Angebote diverser Reisebüros) sogar noch mehr. Hyazinthenfelder bekommen laut Statistik gar 362 Kilogramm ab. Anders als bei Obst und Gemüse gelten laschere Bestimmungen. So manches Unkrautgift Antischimmel und Insektengift kehrt per Blumenstrauß postwendend in sein Ursprungsland zurück, so Metasystox und Tamaron der Bayer AG, von bei uns verbotenen Giften wie Aldrin, Dieldrin und Paraquat mal ganz zu schweigen. Öko-Test ließ 20 Blumensträuße aus Rosen, Tulpen, Nelken, Lilien und Gerbera untersuchen und fand jede Menge krebsverdächtiger, leber und nierenschädigender oder hautreizender Substanzen, darunter auch bei nicht zugelassene, wie die Antipilzmittel Captan und Hexachlorbenzol. Nach Angaben des Industrieverbandes Agrar werden auf deutschen Äckern etwa drei Kiogramm Pestizide pro Hektar ausgebracht.

Holland International,
Dam 6 (1012 NP), T. 625 30 35,
F. 625 03 09

Lindbergh Excursions,
Damrak 26 (1012 LJ),
T. 622 27 66, F. 622 27 69

VVV, Stationsplein 10 (gegenüber Hauptbahnhof) oder Leidseplein 1
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Prins Hendrikkade 48 (1012 AC), T. 639 03 91, F. 627 63 76
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(1012 JS), T. 624 73 04/624 73 10,
F. 623 51 07