Das Halsband der Königin
Das Halsband der Königin
Die Halsbandaffäre der französischen Königin Marie-Antoinette
Das Halsband der Königin | dtv Verlag 2005 | 281 Seiten | 9,50 Euro | von Antal Szerb
Frankreich im Jahre 1785, am Hofe der Königin Marie-Antoinette. Ludwig XVI. regiert seit nunmehr zehn Jahren und ganz Frankreich kritisiert nach der verlorenen Hoffnung des wirtschaftlichen Aufschwungs das verschwenderische Königshaus. Am Vorabend der Revolution lebt das Königspaar in Saus und Braus, die junge Königin, zu diesem Zeitpunkt gerade 30 Jahre alt, hat beim Volke den Ruf undiplomatisch, verschwenderisch und hochmütig zu sein.
Die berühmte Halsbandaffäre nimmt ihren Anfang, als zwei Juweliere aus Paris ein äußerst kostbares Diamantencollier zunächst an die Mätresse Ludwigs XV. und darauf Marie Antoinette zu verkaufen hoffen. Diese lehnt jedoch ab.
Eine Person am Hofe ist zu diesem Zeitpunkt besonders von Marie Antoinette verhasst: Der junge, ehrgeizige Kardinal Louis de Rohan. Er hat aufgrund missgünstiger Äußerungen die Sympathie der Königin verspielt und versucht nun die Gunst wiederzuerlangen, um sein Ziel Premierminister zu werden zu erreichen. Er trifft daraufhin auf die Marquise de la Motte, eine Frau die um das Anwesen ihrer Familie kämpft und bei der Königin auf Granit beißt. Sie gaukelt dem Kardinal geschickt vor, eine Freundin Marie Antoinettes zu sein und veranlasst ihn, das Halsband zu besorgen, auf dass er es der Königin gemäß deren Willen gebe und später das Geld dafür erhalte. Im königlichen Garten übergibt er das Collier sodann einer verschleierten Frau, seines Glaubens Marie Antoinette persönlich. Tatsächlich aber steckt unter dem Umhang die listigen Marquise de la Motte. Diese flieht, wird aber nachdem alles auffliegt ebenso wie der Kardinal verhaftet.
Dieser Skandal um ein überaus teures Collier, das kaum einer je gesehen hat, nahezu nie getragen wurde und bis heute verschollen und noch immer unbezahlt ist hatte einen endgültigen Imageverlust der Königin bei ihrem Volk zur Folge. Die Affäre wurde ihr zu Lasten gelegt, mehr denn je galt sie nun als verschwenderisch und gleichgültig. Antal Szerb beschreibt die wahre Geschichte episodenweise voll spritziger Ironie, zeichnet ein unverwechselbares Portrait des Zeitalters und packt Geschichte bunt und unterhaltsam in einen spannenden Roman. Die selbe Begebenheit wurde übrigens gleichnamig von Alexander Dumas schriftstellerisch verewigt und 2001 mit Hilary Swank als Marquise de la Motte verfilmt.
MM
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