Bis 13. Jh.

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Die Anfänge ...

6. Jahrtausend v. Chr.: Zu dieser Zeit sind die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung auf dem Gebiet der jetzigen Tschechischen Republik nachgewiesen.

3. Jahrtausend v. Chr.: Die Moldaufurt etwa bei Altstadt und Kleinseite wird zu einer Kaufmannssiedlung ausgebaut, da sich hier zwei alte Handelswege kreuzen.

4. Jhd. v. Chr.: Aus dem heutigen Italien kommt der keltische Stamm der Bojen, um sich hier niederzulassen. Sie prägen den Begriff "Bohemia".

1. Jhd. v. Chr.: Die Bojen werden durch einige vom Norden kommende germanische Stämme abgelöst.

5./6. Jhd. n.Chr.: Bei der Völkerwanderung kommen von Osten die ersten Slawen. Die Sage berichtet von einem Stamm, dessen Anführer ?ech am Georgsberg (“?íp”) nördlich von Prag “genügend Milch und Honig” findet, um dort zu siedeln.

Die Premysliden

9. Jhd.: Fürstin Libuše (Libussa) gründet Prag durch eine Vision, in der sie die Entstehung der Prager Burg prophezeit. In der Legende rät sie ihrem Gefolge, genau an der Stelle, an der ein Zimmermann die Schwelle seines Hauses zimmert, den Grundstein für die Burg zu legen, deren Ruhm bis zu den Sternen reichen werde. Das Tschechische "prah" für Schwelle erklärt den Namen der Burg und späteren Stadt.

Der Sage nach stürzt sie ihre Liebhaber an einem heute noch zu sehenden Felsenvorsprung der Burg Vyšehrad in die Moldau. Erst später, als das Volk der bis dahin gewöhnlichen weiblichen Herrschaft überdrüssig ist, nimmt sie den Pflüger P?emysl zum Gemahl und gründet das Geschlecht der P?emysliden.

871-894: Der erste in den Geschichtsbüchern historisch erwähnte böhmische Herrscher Bo?ivoj I wird vom Slawenapostel Method getauft.

921: Die Witwe von Bo?ivoj I, Ludmila, wird auf Begehren ihrer Schwiegertochter ermordet und gilt als erste Märtyrerin des Landes.

929: Die St. Veits-Rotunde wird an der Stelle der jetzigen gleichnamigen Kathedrale errichtet.

935: Herzog Wenzel regiert vierzehn Jahre lang und verbreitet den christlichen Glauben in Böhmen, bis sein Bruder Boleslav I der Schreckliche ihn ermordet. Erst viele Jahrhunderte später wird Wenzel heilig gesprochen und zum Landespatron erklärt. Sein Name steht für Einheit und Unabhängigkeit.

10. Jhd.: Prag wird zur wichtigen Handelsstadt auf den Wegen zwischen West und Ost. Die erste Erwähnung findet Prag beim jüdischen Kaufmann Ibrahim Ibn Jakub, der Prag als reiche Handelsmetropole beschreibt. "Prah" bedeutet in diesem Zusammenhang die Schwelle zwischen den Handelsströmen. In Prag lassen sich deutsche, italienische, arabische sowie jüdische Kaufleute nieder.

973: Unter Boleslav II erhält Prag ein eigenes Bistum; die ersten Klöster entstehen, darunter mit St. Georg auch das erste Frauenkloster. Bis an das Kiewer Reich dehnt sich der böhmische Einflußbereich aus.

1085: Mit Vratislav II erhält der erste P?emyslide den Königstitel vom römischen Kaiser Heinrich IV. Die Burg Vyšehrad wird erweitert und dient abwechselnd mit der Prager Burg als Sitz der Herrschenden.

12. Jhd.: Die ursprünglich romanische Prager Burg wird unter Vladislav II als steinerne Festung ausgebaut. Die Prämonstratenser begründen das heute noch existierende Strahov-Kloster hinter der Burganlage.

1172: Mit der Judithbrücke wird die zweite steinerne Brücke in Europa errichtet.

1178: Sob?slav II sichert den deutschen Kaufleuten Handelsprivilegien durch Steuerfreiheit und Befreiung vom Kriegsdienst.

1212: Böhmen wird vom Fürstentum zum Königsreich erklärt, wodurch der Königstitel erblich wird.

1230-35: Der Altstadt wird das Stadtrecht verliehen, und die erste Stadtmauer entsteht. Eine Reihe neuer Kirchen wird im frühgotischen Stil errichtet.

1257: Otakar II legt den Grundstein für die Anlage der Kleinseite, die ebenfalls das Stadtrecht enthält.

1300: Als Zahlungsmittel wird der in Kuttenberg geprägte "Prager Groschen" eingeführt, der lange Zeit im Umlauf ist und für den Vorläufer des deutschen Groschens gehalten wird.

1306: Der letzte Premyslide Wenzel III wird ermordet.